Theodor Litt (1890-1962) war ein deutscher Pädagoge, Psychologe und Geisteswissenschaftler. Er gilt als einer der bedeutendsten Pädagogen des 20. Jahrhunderts.
Litt studierte Philosophie, Psychologie und Geschichte an verschiedenen deutschen Universitäten. Nach seiner Promotion im Jahr 1914 war er zunächst als Gymnasiallehrer tätig. Ab 1919 arbeitete er als Dozent für Psychologie und Pädagogik an der Universität Leipzig.
1929 wurde Litt zum ordentlichen Professor für Philosophie und Pädagogik an der Universität Tübingen berufen. Dort entwickelte er seine pädagogische Theorie weiter und vertrat den sogenannten "Rekonstruktiven Idealismus" in der Pädagogik. Er betonte die Bedeutung der Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Kindes und setzte sich für eine ganzheitliche Bildung ein.
Litt war ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus und setzte sich für die Unabhängigkeit der Hochschulen und die Freiheit der Gedanken ein. 1933 wurde er aufgrund seiner politischen Überzeugungen vom NS-Regime aus dem Hochschuldienst entlassen. Er emigrierte nach Großbritannien, kehrte jedoch 1949 nach Deutschland zurück.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Litt einen maßgeblichen Einfluss auf den Aufbau des deutschen Bildungssystems. Er beteiligte sich an der Erarbeitung der Pädagogischen Prinzipien der Kultusministerkonferenz und arbeitete an der Entwicklung von Lehrplänen mit. Außerdem setzte er sich für eine Reform des Schulsystems und für die Verbesserung der Lehrerausbildung ein.
Theodor Litt veröffentlichte zahlreiche pädagogische und psychologische Schriften. Seine bekanntesten Werke sind "Das Bildungsideal des deutschen Bürgertums" (1919) und "Grundlagen der Lehrgangsgestaltung" (1949).
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